Die Weihe der Nacht

Friedrich Hebbel

Nächtliche Stille! Heilige Fülle,
wie von göttlichem Segen schwer,
säuselt aus ewiger Ferne daher.
Was da lebte, wie aus engem Kreise
auf ins Weiteste strebte, sanft und leise
sank es in sich selbst zurück
und quillt auf in unbewusstem Glück.
Und von allen Sternen nieder
strömt ein wunderbarer Segen,
dass die müden Kräfte wieder
sich in neuer Frische regen,
und aus seinen Finsternissen
tritt der Herr, so weit er kann,
und die Fäden, die zerrissen,
knüpft er alle wieder an.